Folgendes Szenario kommt Ihnen bestimmt bekannt vor: Das Telefon klingelt und ein freundlicher Mitarbeiter eines Callcenters ist am Apparat. Er hat ein ganz besonderes Angebot für Sie, das er Ihnen schmackhaft macht, aber Sie müssen sofort zugreifen und können ganz einfach und unkompliziert direkt am Telefon einen Vertrag abschliessen. Oder Sie werden über einen vermeintlichen Gewinn benachrichtigt. Sie müssen lediglich Ihre Kontodaten angeben und schon wird er überwiesen. Vielleicht haben Sie auch häufiger unbeantwortete Anrufe auf Ihrem Telefon. Hier will man einen teuren Rückruf von Ihnen provozieren.
All diesen Maschen ist eines gemein: Die Telefonbetrüger wollen Sie überrumpeln und vor allem wollen sie an Ihr Geld. Deshalb sollte Sie sich bei aggressiver Telefonwerbung nicht auf Gespräche einlassen. Am besten lassen Sie es aber gar nicht erst zu einem Anruf kommen, nämlich indem Sie eine Werbesperre auf unterschiedlichen Ebenen einrichten. Doch wie funktioniert eine Werbesperre und wie schützt man sich am besten durch eine Werbesperre?
Sterneintrag und Co. als Werbesperre
In der Schweiz gibt es ein Gesetz gegen unlautere Werbung. Wer als Konsument seinen Telefonbucheintrag mit einem Stern markieren lässt und so zum Ausdruck bringt, dass er Werbeanrufe unterbinden will, darf nicht durch Massnahmen des Dialogmarketings belästigt werden. Der Stern fungiert somit als Werbesperre für das Telefon. Ebenfalls die Funktion einer Werbesperre hat ein Eintrag bei dem Schweizer Dialogmarketing Verband, wenn Sie über keinen Eintrag im Telefonbuch verfügen. Wenn Sie nun doch Anrufe erhalten, handelt es sich um unerlaubte Telefonwerbung und Sie können diese unerlaubte Telefonwerbung melden. Genau genommen können Sie dies beim Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO) tun.
Aber Vorsicht: Stern- und Listeneintrag gelten nicht als Werbesperre für Unternehmen, bei denen Sie bereits Kunde sind und denen Sie womöglich das Recht eingeräumt haben, Sie zu Zwecken des Dialogmarketings anzurufen. Hier sollten Sie also zunächst genau prüfen, welchen Institutionen oder Unternehmen Sie gestattet haben, Telefonwerbung durchzuführen. Nun können Sie eine direkte Werbesperre einrichten, indem Sie die Einstellungen an Ihrem Kundenkonto ändern oder dem betreffenden Unternehmen mündlich mitteilen, dass Sie eine Werbesperre wünschen.
Weitere Massnahmen zur Werbesperre
Natürlich muss man davon ausgehen, dass kriminelle Telefonbetrüger sich nicht sonderlich um eine Werbesperre in Form eines Stern- oder Listeneintrags scheren. Wenn Sie also häufig Anrufe von zwielichtigen Anbietern erhalten, können Sie Werbeblocker oder Anrufblocker in unterschiedlicher Form zur Hand nehmen.
Wenn Sie unerwünschte Telefonwerbung schnell erkennen möchten und vorwiegend auf Ihrem Smartphone betroffen sind, empfiehlt sich eine App wie StalkTel als eine Art Werbesperre. Die App versieht unbekannte Rufnummern dank einer Telefonbuch- und Rückwärtssuche-Funktion mit Namen und bewertet jeden Anruf zudem auf einer Skala von 1 bis 10 hinsichtlich der Wahrscheinlichkeit, dass es sich um einen Spam-Anruf handelt.
Sowohl für das Handy als auch für das Festnetz ist hingegen Telprotector nutzbar. Dabei handelt es sich um ein Gerät, das ebenfalls als Werbesperre dienen kann, da zum einen die Nummern bekannter Spam-Anrufer bereits einprogrammiert sind, und zum anderen sowohl anonyme Anrufe als auch bestimmte Rufnummern unkompliziert blockiert werden können.